Bergung von zwei abgedrifteten PIRATA-Bojen durch FS SONNE
5. September 2021, von Hatice Demirbay

Foto: Solvin Zankl
Kurz vor Beginn der Ausfahrt SO285 erreichte die Fahrtleitung ein Hilferuf, ob man auf dem Weg in das Arbeitsgebiet im südlichen Atlantik zwei driftende Bojen bergen könne. Die betreffenden Bojen sind Teil des PIRATA-Programms, das im Rahmen eines globalen Ozeanbeobachtungssystems meteorologische und ozeanographische Daten sammelt, um die Rolle des Ozeans im Klimageschehen besser verstehen und somit Klimavorhersagen verbessern zu können. PIRATA steht dabei für den englischen Programmtitel „Prediction and Research Moored Array in the Tropical Atlantic”.
Da die Drift der Bojen voraussichtlich durch die britische AWZ um Ascension Island führte, wurde seitens der Fahrtleitung über die Leitstelle Deutsche Forschungsschiffe umgehend ein Eilantrag an die Deutsche Botschaft in London versendet. Die diplomatische Genehmigung zur Bergung der Bojen wurde rechtzeitig durch das britische Außenministerium erteilt, sodass die Bojen am 05.09.2021 erfolgreich durch das SO285-Team geborgen werden konnten (Details zu den Bojen und zum Ablauf der Bergung siehe 4. Wochenbericht SO285). Im Anschluss setzte FS SONNE die Fahrt in das eigentliche Arbeitsgebiet ohne nennenswerte Verzögerung fort.
Die erfolgreiche Bergung der US-amerikanischen Bojen in britischen Gewässern durch das deutsche Forschungsschiff SONNE dient als ein Beispiel für die gelungene internationale Zusammenarbeit in der Meeres- und Klimaforschung, ohne die ein sehr wertvolles Messequipment evtl. für immer verloren gewesen wäre. Die Leitstelle Deutsche Forschungsschiffe der Universität Hamburg dankt allen beteiligten Akteuren.